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Lanjarón – Eine Stadt mit besonderem Flair

Als ich aus dem Bus ausstieg, merkte ich schnell, wie schön es hier ist. Anders als in der Stadt, es war gemütlich, von Hektik war hier nichts mehr zu merken! Von 12 spurigen Straßen in Madrid zu einer Hauptstraße durch den Ort mit gerademal einer Spur! Ich schlenderte zuerst mit meinem kompletten Gepäck die Straße abwärts um erstmal einen Überblick zu bekommen.

Madrid-Granada-Lanjarón 027 (800x533)Anfangs kam ich an mehreren Hotels vorbei, ich lief aber dran vorbei, weil ich ja gucken wollte was noch kommt. Na ja, da kam nix mehr, also den ganzen Weg wieder zurück und entschied mich für das Hotel in der Mitte „Hotel Central“. Mit meinem spanisch Führer in der Hand, fragte ich nach einem freien Zimmer. Die nette Dame an der Rezeption verbesserte direkt meine Fehler und antwortete mit „Sí“. Sie fragte mich, ob ich spanich spreche, ich antwortete mit nein (ich konnte es nur, weil alles in meinem Büchlein stand!) und sie meinte darauf, oh doch ein bisschen schon. Na, wenn sie da mal nicht übertreibt. Ich fragte nach dem Preis, daraufhin schaute sie an mir runter und fragte, ob ich hier wär zum wandern, ja, das war unschwer zu erkennen. Dann schaute sie auf ihre Preisliste, schrieb etwas auf den Zettel, 25€, strich es durch und machte eine 23 daraus. Ha, diesen Trick kenn ich aus Schottland und dann bekommt man ´ne Abstellkammer als Zimmer! Aber dem war nicht so! Ich bekam ein ganz tolles Zimmer, mit eigenem Bad und Balkon!

Madrid-Granada-Lanjarón 021 (800x533)Die Dame war echt sehr nett, sie versorgte mich mit Wanderkarten und zeigte mir die Dachterasse. Dort waren Waschbecken um Kleidung zu waschen, Wäscheleinen und sogar eine Küche, wenn ich mir was kochen wolle.

Madrid-Granada-Lanjarón 024 (800x533)Madrid-Granada-Lanjarón 025 (800x533)Erstmal stellte ich mich nach der langen Fahrt unter die Dusche und ging danach noch was durch die kleine nette Stadt. Die Straßen waren gesäumt von kleinen Bäumen und ein paar Pflanzen, überall duftete es nach frischen Blumen. Ich besorgte mir in den kleinen Supermärkten etwas zu trinken und Proviant für den nächsten Tag. Dann kam ich an einem Brunnen vorbei, um ihn herum standen Bänke auf denen viele ältere Menschen saßen und sich unterhielten. Hinter dem Brunnen saßen ein paar Leute, die musizierten, aber nicht um dafür etwas zu bekommen, sondern einfach so, weil sie Spaß daran hatten.

Madrid-Granada-Lanjarón 035 (800x533)Toll, diese Ruhe und Entspanntheit die hier herrschte! Eigentlich wollte ich zuerst nochmal ins Hotel um meine Einkäufe wegzubringen, aber als ich an einem netten Restaurant vorbei kam, konnte ich nicht vorbei gehen.

Alitas de Pollo? Was ist das?

Ich fragte dierekt nach der Karte, der Kellner schaute etwas erstaunt, brachte sie mir aber. Nach kurzem überfliegen der Karte und ein paar Wörter im Dictionary nachschlagen, bestellte ich einen Vino blanco und Alitas de Pollo y patata fritas. Als der Kellner weg ging, bekam ich kurz Panik, was Pollo ist wußte ich, das ist Hühnchen, aber Alitas konnte ich nicht finden. Ahhhh, was ist wenn Alitas Eingeweide sind???? Dictionary wieder schnell rausgekramt und andersrum geguckt, was heißt Eingeweide auf spanisch? Gott sei Dank, nicht Alitas! Der Kellner brachte mir mein Glas Wein und dazu gab es tatsächlich eine kleine Portion Tapas dazu, wie ich schon öfter gelesen habe. Es gab ein kleines Stück Tortilla, mit super leckeren grünen Oliven. Ich mag eigentlich nicht so gerne grüne Oliven, aber diese waren der Hammer! Dann sah ich wie mein Teller auf mich zu kam und wie vermutet waren es Chicken Wings mit Fritten. Nochmal gut gegangen! :-P Gegenüber am Tisch saßen Schweizer (denke ich), die mich anscheinend beim Essen beobachteten und sich dann immer was zutuschelten. Entschuldigung Chicken Wings und Pommes sind Fingerfood! Wahrscheinlich waren sie erstaunt, dass ich meinen ganzen Teller leer gefuttert habe, ohne ein einziges Mal die Gabel zu benutzen. Ha Ha, dann kam ihr Teller, darauf lag ein ganzes Huhn! So, dann soll mir die Madame doch mal zeigen, wie sie dieses ganze Vieh mit Messer und Gabel zerlegen will! Oh nein! Sie tut es tatsächlich! Sie greift zu Messer und Gabel! Ich bin erstaunt, sie hat es geschafft ein ganzes Huhn zu essen und hat nicht einmal die Finger benutzt!

Während ich da so saß merkte ich, dass es in mir noch immer hektisch zuging, obwohl dieser Ort alles andere als dieses ausstrahlte. Hier lief alles langsamer, aber in mir raste noch irgendetwas, ich war nervös, aß mein Essen viel zu schnell, konnte einfach nicht richtig genießen. Aber wieso, was war denn nur los mit mir? Sonst kann ich doch auch immer schnell abschalten und bin langasm, warum hier nicht? Nachdem ich dieses gedacht habe, mache ich mir bewußt, dass ich jetzt im Urlaub angekommen bin und merke wie ich schon ruhiger werde. Ein breites Grinsen legt sich auf mein Gesicht, ich weiß noch nicht, ob da vielleicht auch der Wein eine Rolle spielt!? :-P

Als ich zurück zum Hotel ging, saßen auf den Bänken, die fast vor jedem Haus standen, einige Leute, die auch wieder Musik machten. Ein älterer Herr begleitete zwei Damen auf der Gitarre zu „Viva Espana“. Die Menschen hier wissen, was Leben bedeutet, nämlich einfach mal genießen!

Adiós Lanjarón!

Madrid-Granada-Lanjarón 017 (800x533)Ups, doch so viel!?
Madrid-Granada-Lanjarón 020 (800x533)Blick vom Balkon

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