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Mulhacén 3.0#Hitze und steile Anstiege#

Am 05. Juli ging es los mit dem Flug nach Madrid. Nina hatte wieder unter ihrer Flugangst zu leiden, aber sie macht sich, es wird immer besser! :-P Spät Abends holten wir unseren Mietwagen und wir traten die Fahrt, Richtung Trevélez an, dem Ausgangspunkt unserer Tour. Immerhin hatten wir über 500 km vor uns, da es schon spät war, überlegten wir die Strecke in 2 Etappen aufzuteilen. Na ja, hat nicht geklappt, wir sind dann doch durchgefahren und erreichten Treveléz gegen ca. 2 Uhr nachts. Eigentlich wünschten wir uns, bevor es in die Berge ging, noch ein bisschen Comfort, aber um diese Zeit war nichts mehr zu machen. Also quetschten wir uns in unseren kleinen Seat Ibiza. Nina in den Kofferraum und ich auf der Beifahrersitz. Gemütlich ist was anderes, aber hauptsache schlafen. Um 8 war ich wieder wach und voller Tatendrang, ich wollte endlich los… zu dem Berg, der es uns schon 2 mal so schwer gemacht hat. Aber Nina schlief noch, bitte bitte werd wach, ich bin so aufgeregt und will los!!!! Ich konnte nicht mehr länger warten und öffnete so leise wie möglich ;-) den Kofferrraum um schonmal meinen Kulturbeutel rauszuholen. Die Sonne traf direkt Ninas Gesicht und sie regte sich…geschafft!!! Sie ist wach! :-D
Ein Stückchen weiter, unterhalb des Parkplatzes war ein Brunnen, den wir dazu nutzten um uns wieder frisch zu machen. DSC_0002_1Dann gingen wir einkaufen, alles was haltbar ist, Brot, Salami, Konserven, Ketchup, Nudeln Thunfisch, etc… Unsere Rucksäcke wurden umgepackt, alles was wir nicht brauchten blieb im Auto. Wir haben ja nach der letzten Aktion im November dazu gelernt und waren diesmal gut ausgerüstet. Die Sonne brannte und das Quecksilber kletterte immer weiter in die Höhe. Wir kannten das erste Drittel des Weges ja bereits nur zu gut und wußten was auf uns zu kommt, steile Anstiege ohne Aussicht auf gerade Passagen.Mulhacén 3.0 140 (800x533)Es war verdammt heiß und der Schweiß rann uns schon nach den ersten paar Metern von der Stirn. Gott sei dank stießen wir, in ziemlich kurzen Abständen, immer wieder auf kleine oder auch größere Flüsse, die reichlich Wasser mit sich brachten. Wir füllten unsere Flaschen wieder auf, über die Wasserqualität machten wir uns keine Gedanken, somit nutzten wir auch keinerlei Wasserentkeimungstabletten oder ähnliches. Das Wasser war schön kühl und schmeckte köstlich. Wir haben es auch ohne Magenkrämpfe und Durchfall überlebt. Noch ein paar Schippen Wasser über den Kopf gekippt und weiter ging´s immer stetig bergauf.Mulhacén 3.0 016 (800x600)Immer wieder war ich mir sicher, dass bald die erste Schutzhütte auftauchen würde, aber scheinbar hatte ich die Entfernungen vom letzten Jahr, total vergessen, denn der Weg erschien unendlich und schlängelte sich immer weiter nach oben und hinter einer Kuppe, kam der nächste Berg zum Vorschein und keine Hütte. Um Nina machte ich mir mittlerweile Sorgen, da sie hinter mir hertaumelte, was sonst immer andersrum ist, aber nicht nur das, sondern der Abstand zwischen uns wurde größer und ich sah wie sie immer wieder zu Boden sank um sich auszuruhen. Ich drehte mich mehrfach um und rief ihr zu, dass sie trinken solle und oh Wunder… sie hörte auf mich! Ich versuchte sie damit zu motivieren, dass es nicht mehr weit sei, dass bald bestimmt die Hütte vor uns auftauchen würde. Nach einer gefühlten Ewigkeit tat sie es dann auch, noch ein kleiner, steiler Anstieg und wir hatten es vorerst geschafft!

Erstmal Pause!!!DSC_0006_1Das schöne an der Freundschaft zwischen Nina und mir ist, dass wir uns mittlerweile so gut kennen, dass wir auch ohne Worte auskommen. Meistens reicht ein Blick und der andere weiß was Sache ist und noch besser, wir sind überwiegend auch einer Meinung, dass heißt: wir müssen noch nichtmal diskutieren! :-) Diese Tatsache erleichtert einiges!
Bei uns hat sich auch eine gewisse Routine eingeschlichen, was die Aufgabenverteilung angeht.

Nina= Feuer/Kochen           Maike: Lager Auf- und AbbauMulhacén 3.0 118 (800x533)Mulhacén 3.0 073 (800x600)Auch wenn es noch nicht spät war, zogen wir es vor, die Nacht in der Hütte zu verbringen. Nina konnte auf gar keinen Fall  weiter gehen und ich muss auch zugeben, dass ich schon ziemlich fertig war. So hatten wir reichlich Zeit uns zu erholen und mussten nicht noch einen geeigneten Lagerplatz finden, außerdem waren wir in der Hütte gut vor Wind geschützt. Wir gingen Holz sammeln, Nina baute aus Schieferplatten einen kleinen Ofen und ich bereitete wie gewohnt unser Nachtlager vor. Der Ofen war super, darauf konnten wir sogar die Salami braten. Nach einem kohlenhydratreichen Essen, was aus Nudeln, Hühnerbrühe, Salami und Ketchup bestand, zogen wir uns völlig erschöpft in unser Schlafgemach zurück.Mulhacén 3.0 027 (800x600)Mulhacén 3.0 128 (800x533)Am nächsten Tag standen wir recht spät auf, was für uns eher ungewöhnlich ist, aber es war wohl ein Zeichen dafür, dass wir ziemlich im Ar*** waren. Nina machte Frühstück und ich packte unsere sieben Sachen zusammen. Bis wir mit allem fertig waren, hatten wir bestimmt schon 11 Uhr und die ersten Wanderer kamen an der Hütte vorbei. Wir zottelten auch auf und zogen weiter Richtung Siete de Lagunas, den Ort den wir letztes Jahr im November irgendwie verpasst haben und auf den ich so gespannt war. Zum Einmarsch ging es erstmal geradeaus, ach was für eine Wohltat, denn meine Fersen haben unter dem stetigen Berg hoch vom Vortag ganz schön gelitten. Mulhacén 3.0 019 (800x600)Dann kamen wir an die Flussquerung, wo wir uns letztes mal verlaufen haben und dadurch den Mulhacén verfehlt hatten. Aber diesmal schauten wir ganz genau hin und konnten gar nicht verstehen, wieso es das erste mal schief gegangen war. Ein kleiner Pfad schlängelte sich wie ein Korkenzieher nach oben, das war´s dann erstmal wieder mit dem Geradeausgehen. Auch heute war alles irgendwie anstrengend, selbst in dieser Höhe war es noch sehr warm und wir mussten uns so langsam der 3000m Marke nähern, aber machte uns das jetzt schon zu schaffen oder war es nur die Hitze? Nach einer Weile bot sich der Blick auf eine steile Wand mit einem kleinen Wasserfall. Der Weg führte schnurstracks auf diese Wand, bestehend aus Fels und Geröll, zu. Hä, da müssen wir doch bestimmt außenrum laufen, als wir näher kamen sahen wir was uns erwartete… nix außenrum…wir mussten den direkten Weg nehmen, quer durch das steile Geröllfeld! aufstieg-lagunen1aufstieg-lagunen-wasserfallIn steilen Sepentinen führte der Weg empor, das Gewicht der Rucksäcke machte die Sache auch nicht leichter. Heute war Nina wieder an der Spitze, während ich hinter ihr herstolperte und laut fluchte über diesen kackigen steilen Pissweg. Aber Fluchen gehört bei mir ja dazu, das macht mich frei und gibt mir Kraft! :-P Nina erreichte als Erste das Plateau am Ende des Weges, sie rief mir zu: „ Komm, es ist nicht mehr weit und was hier oben ist wird dir gefallen!“ Und dann wußte ich was da ist…ich beeilte mich…
Und plötzlich standen wir an einem Ort, so schön wie in einem Märchen….Wir haben sie gefunden… die Lagunen des Mulhacén!

Fortsetzung folgt…

Siete de Lagunas (links im Bild Mulhacén 3497m)Siete de Lagunas (links im Bild Mulhacén 3497m)

 

 

 

 

 

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