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Sightseeingtour durch Málaga

Bei meinen Recherchen über Málaga, bin ich häufiger auf Foren gestoßen wo Leute meinen, dass Málaga nicht schön sei. Alles wäre zugepflastert mit großen Hotelanlagen, deshalb bin ich von der Idee das schöne Almerá zu verlassen und in das angeblich so hässliche Málaga zu reisen auch erstmal nicht angetan. Aber ich muss mich allmählich in diese Richtung aufmachen, damit ich pünktlich am 11.11. in El Chorro bin, denn da hab ich mir einen Platz in der Climbing- Lodge reserviert.

Also nehme ich morgens um 8:00 Uhr den Bus von Almería und erreiche fünf Stunden später Málaga. Málaga 033 (800x533)Der erste Eindruck ist wieder „oh man, ist das alles riesig!“, aber ich seh schon vom Bus aus einen großen schönen Hafen und den Strand. Als ich aus dem Bus aussteige laufe ich erstmal zu einer Übersichtstafel. Diesmal will ich es besser machen und nicht stundenlang in die falsche Richtung laufen.

Ich schaue gerade wo ich bin, als mich ein, ah, wie soll ich das jetzt sagen, damit es nicht rassistisch klingt?…Farbiger (darf ich dieses Wort verwenden?)anspricht. Erstmal gehen meine Hände zu den wichtigen Sachen, das wären Portemonnaie und Kamera. Er fragt mich wo ich herkomme und stellt sich als Toni aus Amsterdam vor. Ich sehe sein Backpack, oh gut, er reist auch rum und hat es wahrscheinlich nicht auf mein Hab und Gut abgesehen, trotzdem hab ich es im Auge. Er schleppt 18 Kg mit sich rum, schläft auf Bänken und am Strand, weil er nicht so viel Geld hat und ist auf dem Weg nach Marbella. Wir tauschen uns aus welche Orte in Andalusien sehenswert sind und verabschieden uns dann. Direkt 150 Meter vom Bahnhof ist ein Hostel und ich werde dort mal anfragen, damit ich Málaga ohne Gepäck anschauen kann. Ich bekomme ein Zimmer und verschaffe mir erstmal einen Überblick zu dieser Stadt, ohne Gepäck ist das deutlich einfacher.

Ich finde für meine Verhältnisse sehr schnell den Strand und… ich glaub´s nicht…hier kann man mit dem Boot auf´s Meer fahren, toll!!! Eigentlich wollte ich wandern gehen, aber die Berge sind, glaube ich, noch ganz schön weit weg, obwohl sie nah aussehen. Hm, morgen fahre ich erst mit dem Boot, dann habe ich ein Schild gesehen welches zur Alcazaba führt und dann ist da ein Berg mitten in der Stadt wo Leute hoch laufen, von da oben hat man bestimmt eine tolle Aussicht. Ich werde morgen so ein richtiger Tourist sein und Sightseeing machen!

Der Bootstrip

Ich stehe früh auf, weil ich um 09:00 Uhr mit dem Bötchen fahren will. Auf einem großen Plakat werben sie damit, dass das Boot eine Unterwassersicht hat und dass wir sogar Delfine beobachten können. Ich verlasse das Hostel um 08:00 Uhr, damit ich vorher noch eine Kleinigkeit essen kann, wenn ich denn ein Café finde, was um diese Zeit schon auf hat.

Aber wie es so ist, beginnt jeder Morgen bei mir damit, dass ich mich soooo verlaufe und alles nur, weil ich denke, es muss doch einen schöneren Weg geben, als den an der Hauptstraße entlang. Einige Leute werden wieder sagen „wofür hast du ´n Kompass dabei?“ Jaahaa, ich will aber nur in die Stadt, da nehme ich den nicht mit, außerdem hab ich kein geeignetes Kartenmaterial um ihn richtig zu benutzen! Somit verpasse ich mein Bötchen, was um 09:00 Uhr ablegen soll und bin erst um kurz vor halb 11 am Hafen. Na ja, zumindest hat mittlerweile ein Café auf. Ich habe übrigens an meinem Handy Google Maps gefunden, was mich sicher zum Hafen gebracht hat! ;-) Das nächste Boot legt um 11:00 Uhr ab, passt doch!

Ich werde hier wie ein VIP behandelt und darf das Boot als Dritter betreten, ich werde sogar hinten aus der Schlange weggeholt, an allen Wartenden vorbei. Die haben vielleicht geguckt, aber ich auch, keine Ahnung wieso ich nicht so behandelt wurde wie die Anderen. Beim Betreten des Bootes wundere ich mich wo denn wohl die Unterwassersicht sein soll? Ich seh nur einen ganz normalen Boden, ok, dann gehe ich halt nach oben an Deck. Ich bekomme erstmal einen Vino Blanco und überall stehen Knabbersachen, schön, ich nehme die Nüsse! Dann fahren wir los, ich bin ganz schön aufgeregt, weil das Boot jetzt schon wackelt wie Sau. Je näher wir uns dem offenen Meer nähern, umso schlimmer wird’s. Das Boot steigt auf einer Welle vorne hoch und knallt wieder volle Pulle runter, man hört den Aufprall auf dem Wasser, was bis zu mir hochspritzt. Ich lasse mit einem Mal meinen Wein und das Schälchen mit den geliebten Nüssen los und kralle mich an der Reling fest. Oh mein Gott, das Boot ist klein und die Wellen sind groß und das Meer ist so stark! Wie gut, dass ein Mann uns zu Beginn die Schwimmwesten erklärt hat…auf spanisch….aber wo sind sie wohl zu finden? Ich weiß es nicht…Málaga 019 (800x533)Nach einer Weile beruhigt es sich wieder und ich kann meine Nüsse weitermampfen. So, und wo sind jetzt die Delfine? Tja, die haben uns wohl was veräppelt. Denn wir fahren eine Runde auf dem Meer in Strandnähe und dann begeben wir uns wieder in Richtung Hafen. Keine Delfine, keine Unterwassersicht, keine Buchten nur eingefrorene Knie. Ich bin enttäuscht und überlege direkt im Anschluss mit dem anderen Boot zu fahren, sie wollen dir auch die Delfine zeigen. Aber wahrscheinlich locken sie einen nur damit an und ich werde die gleiche Tour nochmal fahren, nur auf einem anderen Boot. Ich lass es bleiben.

Jetzt möchte ich ein Eis haben, obwohl ich völlig durchgefroren bin. Ich denke kalt und kalt ergibt warm, in diesem Fall stimmt es aber nicht und fange noch mehr an zu frieren. Das Eis schmeckt aber trotzdem gut! Während ich mei Eis löffel, sitze ich auf einer Bank und betrachte die großen Schiffe.Málaga 018 (800x533)

Nächste Station Alcazaba

Die Alcazaba wurde im 11. Jarhundert von dem Maurensultan Bādīs errichtet und ist mit einer weiteren Burg, dem Castillo de Gibralfaro verbunden. Die Alcazaba wurde während des 17. Jahrhunderts teilweise zerstört und verlassen.Málaga 030 (800x533)Ich bezahle den Eintritt von 2,20 € und lege mit meiner Besichtigungstour los. Viel zu sehen gibt es nicht, nur viel Gemäuer und alle Stellen wo ich gerne hin würde sind abgesperrt. Na das hat sich ja auch gelohnt. Immerhin gibt es ein Café dort, ich trinke eine Cola und frage mich wo der Weg zu dem Castillo hergeht. Das liegt ganz oben auf dem Berg und von dort hat man bestimmt die Beste Aussicht auf Málaga. Ich frage am Eingang nach wie ich zu dem Castillo de Gibralfaro komme und erfahre, dass ich die Alcazaba verlassen und den Weg außerhalb nehmen muss. Besichtigung der Alcazaba in einer halben Stunde abgeschlossen.Málaga 046 (800x533)

Weiter zum Castillo de Gibralfaro

Ein steiler Weg aus rutschigen Platten führt ganz nach oben auf den Berg. Schon jetzt gibt es immer wieder tolle Blicke auf den Hafen. Als der Weg immer steiler wird, sitzt ein Mann auf dem kleinen Mäuerchen und verkauft eiskalte Getränke. Hier kann er bestimmt gut was verkaufen, denn es ist schon ganz schön anstrengend. Ich gelange zu einer Aussichtsplattform und mache einen Fotostop. Bis nach oben ist es auch nicht mehr weit und als ich ankomme, mache ich eine kleine Pause. Ich überlege mir nicht rein zu gehen, denn es kostet wieder Eintritt und ich hatte bereits eine tolle Aussicht und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich von dem Castillo eine noch bessere Aussicht habe.Málaga 035 (800x533) Ach was soll´s, wenn schon Sightseeing, dann richtig. Aber ich habe es nicht anders erwartet, kein besserer Ausblick, wieder nur Gemäuer, aber diesmal gibt es einen kleinen Raum mit einer Ausstellung von Waffen, Rüstungen und anderen historischen Gegenständen. Auch hier benötige ich lediglich eine halbe Stunde bis ich durch bin.Málaga 039 (800x533)Málaga 038 (800x533)

Blick in die StierkampfarenaBlick in die Stierkampfarena

Das Castillo de Gibralfaro wurde von Yusuf I. von Granada entworfen und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Es wurde von der damals phönizischen Seite der Stadt entrichtet und erhielt seinen Namen durch dessen Leuchtturm. Er wird vom arabischen „Gebel- Faro“ abgeleitet was soviel bedeutet wie „Felsen des Leuchtturms“.

Aus der Sightseeingtour wird eine Tapastour

Als ich den Berg wieder runter komme, sehe ich vor mir direkt ein paar kleine Cafés und Restaurants. Ich beschließe erstmal ein schönes kühles Bier zu trinken und etwas zu essen. Málaga 057 (800x533)Ich wollte unbedingt mal Calamare hier probieren, es stehen auch welche in der Karte, aber da steht noch was vor und ich weiß nicht was es bedeutet. Ich bekomme mit, dass der Kellner englisch spricht und frage ihn. Es bedeutet fritiert, das ist gut, denn dann seh ich nicht was ich esse. Trotz anraten meiner Schwester, keine fritierten Calamare, sondern ohne Panade nur in Knoblauch und Olivenöl angebratene, zu essen, bestelle ich sie. Ich mag halt Fett und Panade. Sie wirken frisch, weil sie nicht die typische Ringform haben, sind aber teilweise doch etwas „gummich“.

Ich ziehe weiter, ich habe jetzt eine schöne Ecke gefunden mit kleinen Gässchen und nicht so vielen Menschen. Ab in die nächste Bar, jetzt ist es Zeit für eine kalte Cola und welche Tapas soll ich denn jetzt mal bestellen? Hmmmm, ich nehme die Albóndigas, kleine Hackbällchen in Tomatensauce. Ich habe das im Supermarkt gelesen und wusste daher was es ist. Ohhh die waren sooo lecker! Und der Kellner ist hier sehr hübsch!

Ich bezahle und bummel weiter durch die Straßen. Dann komm ich zu einer Gabelung wo eine Menge Bars sind und hier ist ganz schön viel los. Nahezu jede Bar ist voll, dann muss es hier gut sein. Ich wähle eine aus und bestelle einen Weißwein und ein Stück vom Baguette mit gebratenem Hähnchen, Parmesankäse und Caesar Sauce und hier bekomm ich zum Wein wieder ein Schälchen mit Oliven dazu. Oh man, auch total lecker! Ich könnte stundenlang so weitermachen, aber nur weil es so lecker ist! Nein, ich habe genug, bin auch ganz schön kaputt und werde jetzt nach Hause gehen. Hey Stütti, die Kellner in dieser Straße sind der Hammer, sie sind auch eine Sehenswürdigkeit! ;-) Auf dem Rückweg stelle ich fest, wie voll es jetzt hier ist, es wimmelt nur so von Menschen.

Im Hotel angekommen, mache ich mir noch schnell ein paar Stichpunkte was ich alles in Málaga erlebt habe. Ich finde es hier ganz nett, große Häuser und Hotels hat man in allen großen Städten. Allerdings habe ich das Gefühl, dass man hier etwas mehr auf seine Sachen achten muss, ich fühle mich beobachtet. Einige Leute scheinen meine Kamera- und Hosentaschen zu inspizieren. In meinen Hosentaschen ist nichts wichtiges und mein Geldbeutel ist so gut versteckt, dass ich selber kaum dran komme. Diese Probleme kennt man ja auch aus anderen Großstädten, aber hier ist es mir besonders aufgefallen.

Am nächsten Morgen werde ich mich El Chorro schonmal ein Stück nähern, dann werde ich für zwei Tage nach Álora fahren und hoffe, dass es dort ein paar schöne Wanderwege gibt um mich von der anstrengenden Sightseeingtour zu erholen. :-P

Málaga 007 (800x533)

Sehr nett!Sehr nett!

 

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