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Überraschung aus Deutschland und ein Scheißtag wird zu einem guten Tag

Heute war ein großer Scheißtag! Als ich in Córdoba ankam schlenderte ich durch die Straßen ohne zu wissen was ich eigentlich wollte. Ich hatte zu nichts mehr Lust und war mit dem Kopf schon wieder bei der so gehassten Arbeit. Denn mein Abenteuer neigte sich so langsam dem Ende zu, das dachte ich zumindest. Ich steuerte ein Café an und direkt kam ein Bettler auf mich zu, der mich mit aufgehaltener Hand nach Geld fragte. Ich antwortete schnippisch „no“, ging an ihm vorbei und suchte mir einen Platz. Er lief hinter mir her und fragte nochmal, daraufhin platzte mir der Kragen und ich patzte ihn auf deutsch an, das sah so aus: „ Nein, verdammt nochmal! Ich muss auch mehr für meine Kohle tun, als nur die Hand aufhalten und danach zu fragen! Meine Güte, geht mir das hier alles auf den Sack!“ Der Bettler schaute mich mit großen Augen an und verließ sofort das Café. Die anderen Leute im Café schauten ebenfalls entsetzt, was mich noch mehr auf die Palme brachte und ich wieder loslegte: „ja was denn? Als ob ihr das nicht denkt!“ Danach ließ ich mich wütend in den Stuhl fallen und merkte, dass mich alle Leute verstanden haben, denn sie unterhielten sich auf deutsch. Heute war irgendwie alles kacke und ich bekam auch noch den schlechtesten Cheeseburger den ich je gegessen hatte! Ich überlegte was ich hier drei Tage machen sollte, obwohl Córdoba viel zu bieten hatte, gefiel es mir hier nicht und die Berge waren noch zu weit weg um dort hin zu wandern. Ich suchte erstmal ein Hostel und wollte mir die Stadt dann nochmal genauer anschauen. Ich konnte aber einfach nichts finden, was ich schön fand. Ein Mann der mit dem Fahhrad unterwegs war und so schnell fuhr, dass sein Hund arge Probleme hatte hinterher zu kommen bekam meine Wut auch noch zu spüren, ich fauchte ihn an er solle doch verdammt nochmal auf seinen Hund achten. Ups, er hielt an und ich dachte, na toll, jetzt kriegste zum Abschluss auch noch auf die Fresse! Aber zu meiner Verwunderung stieg er von seinem Fahrrad, schaute nach seinem Hund und schob seinen Drahtesel. Oh, das hat ja geklappt!

Verschiedenes 082 (800x533)Küche des Hostels, da muss man nicht nochmal raus!

Ich beschloss den Rest des Tages im Hostel zu verbringen, ich hatte noch Nudeln mit Soße und musste daher nicht nochmal raus, das war bei meiner Laune wohl auch besser.

….und dann kam eine Nachricht von Nina

Ich lag auf meinem Bett und schrieb den Bericht zum Caminito del Rey, als plötzlich mein Handy Laut gab. Ah, Nina, sie schrieb: „Ich brauche heute um 00:00 Uhr dringend jemanden zum reden, kannst du da bitte noch wach sein?“ Ich dachte Oh Gott, was hat sie wieder gemacht? Ich fragte nach und sie meinte, dass sie was angestellt habe, sie es mir aber erst um Mitternacht sagen könne. Komisch, warum erst um Mitternacht? So schlagfertig wie sie ist meinte sie wegen der Zeitverschiebung. Ich denke sofort, das muss irgendetwas mit Thailand zu tun haben. Um 00:30 dann endlich die Nachricht, ich solle mir was hochprozentiges besorgen! Was hat sie nur gemacht, dann fragte sie noch, ob sie mir den Urlaub versauen solle. Nee, bitte nicht das noch, mein Tag war ohnehin schon schlimm genug! Ich machte mir Sorgen, was sie wohl da verbockt hat. Ich konnte es selber nicht glauben, aber ich kam ihrer Bitte nach, zog mich an und ging nach unten. Ha, tatsächlich gab es da einen Getränkeautomaten wo es Bier gab! Ich holte mir eins raus und ging wieder nach oben, dieses teilte ich ihr mit. Worauf sie bettelte ich solle doch rausgehen, aber dagegen wehrte ich mich vehement, ich war müde und eigentlich schon im Bett. Daraufhin rief sie an und gab mir den Befehl „ Kommst du jetzt endlich mal runter!?“ Ich zögerte einen Moment bis ich langsam begriff was hier gerade abging. Ich stammelte „nee, ne!?“
Der Rezeptionist ließ mich raus und dann stand ich da auf der Straße und niemand zu sehen…hm, hab ich da wohl doch was falsch gedeutet? Und dann lukte da jemand hinter der Ecke hervor…..Nina! DSC_0060Sie kam tatsächlich aus Deutschland um die letzen Tage meines Abenteuers mit mir zu verbringen! Ich muss zugeben, dass ich da schon etwas gerührt war und ein Tränchen stark zurück halten musste, erst recht, als sie mir eine Tupperdose hinhielt, in dem der leckerste Kuchen der Welt steckte…nämlich der von Mama!

Wir planten die Mission “Mulhacén 2.0″

Wir quartierten sie in meinem Zimmer ein, der Rezeptionist schien etwas genervt, da Nina ihn zuvor überreden wollte sie rein zu lassen. Er blieb jedoch eisern und sie musste sich etwas anderes einfallen lassen, damit ich runter komme, hat ja auch so geklappt. Anschließend parkten wir das Auto um und suchten uns eine Kneipe. So kam es dazu, dass ich, mittlerweile mit einer „Monobraue“ unterwegs, gerade aus dem Bett geschlüpft, in siffigen Klamotten in einer Diskothek landete. Der einzige Trost – Nina sah auch nicht besser aus! Ich war noch immer genervt, dass ich es nicht geschafft hatte, den Mulhacén zu besteigen, was von Nina nicht unbemerkt blieb! Aber ohne Auto wäre es in 4 Tagen nicht möglich gewesen nochmal da runter zu fahren. und darüber habe ich sehr lange hin und her überlegt, wie ich es noch schaffen könnte. Hm, aber Nina hatte ein Auto…

Ich fragte was sie davon hält und sie sagte, dass sie nur bis dahin geplant hätte, bis sie mich gefunden hat und das hatte sie ja nun. Oh wie cool! Also fingen wir mit der weiteren Planung an. Morgen nach Trevélez, umpacken und dann laufen wir bis es dunklel wird, schlagen unser Zelt auf und am nächsten Tag geht es weiter. Nina kam genau im richtigen Moment, von meiner schlechten Laune war nun nichts mehr zu spüren! Ich war motiviert und freute mich auf die nächsten Tage! Wir kamen erst um 5:00 Uhr „nach Hause“ und uns war klar, dass wir am nächsten morgen wohl nicht wie geplant um 8:00 Uhr loskommen würden…DSC_0058Das es zum Ende nochmal richtig spannend würde, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht….

Am Wochenende folgt die Fortsetzung…

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