Mixed stories

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Das erste mal Herpes!

Ich habe es geschafft, ich habe zum ersten mal Herpes! Und wie ich das bekommen habe? Durch einen Traum! Er handelte von dem Mann in Cañar, der mir anbot, für eine Nacht in seinem Haus zu bleiben. Das Haus mit den Fenstern, die von Spinnenweben verhangen waren und dem, schon etwas alt aussehenden Granatapfel. Ich träumte, er habe mir etwas zu essen angeboten und dabei gab er mir eine sehr schmuddelige Gabel, wo alles mögliche dran klebte, was man gar nicht wissen will was es war. So wie ich bin, habe ich das Angebot was zu essen, von dieser Gabel, aus Freundlichkeit, natürlich angenommen. Und am nächsten Morgen, als ich aufwachte, hatte ich eine dicke Lippe! Na toll! Da ich noch nie Herpes hatte und ich nicht weiß wie sich sowas anfühlt, dachte ich zuerst, es sei weil ich wenig trinke und davon die Lippen spröde werden. Wobei es nahe lag, dass es nicht davon kommt. Ich bin ein paar Tage mit einer dicken Lippe durch die Gegend gezogen, aber es wurde immer schlimmer und hat auch noch ordentlich weh getan. Also beschloss ich mir in Cádiar eine Herpessalbe zu besorgen. Herausforderung: Herpessalbe auf spanisch bestellen! Ich schaute in mein schlaues Büchlein und bastelte mir einen Satz von „Haben Sie ein freies Zimmer“ in „Haben Sie für Herpes“, das muss wohl reichen, dass ich verstanden werde. Ich ging in eine Apotheke (davon gibt es hier viele!) und sagte „Quedan usted por Herpes?“ und zeigte dabei auf meine Lippe. Ich bin gut, sie hat mich verstanden! Sie gab mir Aciclovir (genau das wollte ich haben) und versuchte mir noch Tabletten anzudrehen, die die Infektion daran hindern sollte, sich weiter auszubreiten. Aber da ich weiß, dass die Apothekenpreise ziemlich happig sind (Pflaster 11,30€!), verneinte ich, brauch ich nicht. Und siehe da, nach 2 Tagen mit der Salbe, die bitter schmeckt, ist wieder alles gut!

Orientierungslos in Almería – Maike rennt…

Morgens um 7:00 Uhr ging es von Cádiar endlich nach Almería, an die Küste! Die Busfahrt war toll, es gab schöne Ausblicke und einen wunderschönen Sonnenaufgang! Nach einer Weile konnte man das Meer sehen und wir näherten uns dem Zielort. In Almería angekommen, stieg ich aus dem Bus und….was war das? Och nee, kein Meer, alles laut und hektisch! Aber das Meer muss doch hier irgendwo sein, wir sind doch gerade erst daran vorbei gefahren! Also Rucksack auf und los geht die Suche nach dem Meer. Ich muss dahin, wo keine Berge sind, ich schaue mich um und gehe in die Richtung, wo man am Horizont nur Palmen und Himmel sieht. Ich laufe, laufe und laufe. Man, die Straßen sind hier aber ganz schön lang! Ah, da hinten, da könnte es sein! Hm, nee, nur ´n riesiger Parkplatz und dahinter wieder Häuser, wenn ich noch weiter in die Richtung laufe? Nein, ich gehe zurück und mache nach zwei Stunden Meer suchen erstmal Pause. Ich wähle ein nettes Café aus, trinke einen Kaffee und esse eine Kleinigkeit, der Kellner ist hier übrigens sehr nett! Ihn könnte ich mal fragen wo es zum Meer geht und wie weit es weg ist. Die erstaunliche Antwort lautet vier Kilometer! Was? So weit??? Ich beschließe mir ein Taxi zu nehmen, es ist heiß und ich kann nicht mehr. Aber erstmal laufe ich weiter in die Richtung, wo das Meer sein soll, in der Hoffnung ein Taxi fährt an mir vorbei. Irgendwann lande ich in einem Industriegebiet und ein Taxi hält direkt vor mir an, um Leute aussteigen zu lassen. Oh toll, ich laufe schnell hin, frage den Taxifahrer „a la Playa?“ und dann kommt wieder mein geliebtes „sí, sí!“. Er nimmt mich mit und am Meer angekommen teilt sich die Straße nach links und rechts, er fragt: „izquierda o derecha?“ Keine Ahnung, ich weiß ja selber nicht wo ich hin will, aber ich bin am Meer! Also „aqui!“ Er schmeißt mich raus und jetzt beginnt die Suche nach einem Hostel oder Hotel. Ich laufe, laufe und laufe. An der Strandpromenade sind keine Hotels, komisch! Ich geh etwas weiter ins Stadtinnere, da muss es doch was geben! Und irgendwann stelle ich fest, ich habe mich wieder verlaufen und es sieht so als wäre ich fast wieder in Almería City, da wo ich her gekommen bin…
Ich drehe wieder um, alles wieder zurück und ich finde sogar den Strand wieder! Und plötzlich stehe ich direkt vor einem Schild mit der Aufschrift: Hostal Delfin Verde. Ach, wie kommt das denn hier hin!? Nach einem vier Stunden Marsch habe ich endlich das Meer und ein Hostel gefunden!Direkt am Strand gelegen, das ist bestimmt schweineteuer hier, ich frage nach und nein, es ist nicht teuer! Also gebucht für 3 Nächte. Hier ist es so schön, ich genieße leckeres Essen, tolle Sonnenuntergänge und das Rauschen des Meeres! Ich verlängere um noch zwei Tage und dann ziehe ich weiter nach San José, da soll es noch schöner sein“!

Oliven die an Bäumen hängen schmecken nicht

Ich wollte so gerne bei einer meiner Wanderungen an einer Orangenplantage vorbei kommen und eine Orange vom Baum pflücken und diese essen. Stattdessen finde ich nur unzählige Olivenplantagen. Ob die wohl auch schmecken, wenn sie frisch vom Baum kommen? Ich weiß die Antwort eigentlich schon, nämlich nein! Aber ich muss ja alles ausprobieren, vielleicht lügen die Menschen ja, die behaupten, dass Oliven zuerst eingelegt werden müssen, bevor sie schmackhaft werden. Also bleibe ich vor einem Olivenbaum stehen und gucke ihn genau an. Da…da hängt eine schwarze Olive, vorsichtig fasse ich sie an um zu schauen, ob sie weich ist. Ja, ist sie, dann müsste sie ja reif sein. Voller Spannung pflücke ich sie ab und drehe sie noch ein paar mal in meiner Hand hin und her, bevor ich zögerlich in sie hinein beiße, um sie dann im hohen Bogen wieder auszuspucken! Bah, die Menschen haben nicht gelogen! Sie schmeckt fast so, als sei sie giftig, voll bitter! Schnell nehme ich einen großen Schluck Wasser um den ekligen Geschmack wegzuspülen, bringt aber nix. Zudem bekomme ich noch eine pelzige Zunge und habe von dem „leckeren“ Geschmack den ganzen Tag was. Also, Finger weg von Oliven die an Bäumen hängen!

Und zum Schluss noch 5 Erkenntnisse über Andalusien:

1. Es gibt fast nur männliche Hunde

2. Die Menschen duften gut

3.  Die Sierra Nevada sollte man nicht mit dem Bergischen vergleichen

4. Die Rettungsschwimmer sehen nicht so aus wie die von Baywatch

5. Mit “Sí, Sí” kommt man nicht immer weiter

 

 

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